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Tierspuren

Auf der Jagd nach Spuren/Naturdetektive auf der Fährte

Im Fernsehen können wir täglich tolle Natursendungen sehen, wo die Kamera ganz nahe an die Tiere und deren Junge herankommt.  Das erlebt man in Wirklichkeit nur selten. Die meisten Tiere sind von Natur aus den Menschen gegenüber scheu. Und viele von ihnen sind nur in der Nacht aktiv, wenn es dunkel ist. Deshalb kann man den Eindruck erhalten, dass die wilden Säugetiere in Dänemark seltener sind, als es eigentlich der Fall ist. Wenn wir die Natur mit allen unseren Sinnen erleben, können wir Hinweise darauf finden, dass Tiere oft in unserer Nähe unterwegs sind. Wenn man die Gewohnheiten und Lebensweise der Tier kennt, ist es eher möglich, Tiere aus der Nähe zu erleben.  „Waidmanns Heil“

Auf dieser Seite erfährst du etwas über sechs verschiedene Säugetiere, die an der Kongeå leben.

Viele Arten von Spuren
Tierspuren, auch Fährten genannt, sind nicht nur die Abdrücke der Tierpfoten in Schlamm oder Schnee. Das können auch die Exkremente (Kot, bei Wild auch Losung genannt) sein, Reste ihrer Mahlzeiten, Höhlen, in denen sie leben, Markierungen ihres Reviers und so weiter. Viele Tiere kann man auch hören, wenn sie ihre Artgenossen rufen, einander vor Gefahren warnen oder man hört, wie es in Blättern und Zweigen raschelt, wenn sie unterwegs sind.

Spuren in Schlamm und Schnee
Wenn du in Schlamm oder Schnee eine Fährte siehst, achte auf Folgendes: Größe und Form der Fährte, Abdrücke der Pfoten oder Klauen. Schwimmhäute oder Haare zwischen den Ballen, Muster der Fußabdrücke. 

Text zu Spuren:
Die Fährte des Fischotters zeigt seine fünf Zehen, die durch Schwimmhäute verbunden sind. Die Spur der Vorderfüße ist fast rund mit einem Durchmesser von etwa 6 cm. Die Abdrücke der Hinterfüße haben einen Durchmesser von 6 bis 9 cm, je nachdem wie stark sie auftreten. Die Abdrücke der Klauen sind klein.
Die Spuren von Füchsen ähneln denen von Hunden. Aber die Spur eines Fuchses ist langgestreckter und feiner, seine Fußballen sind kleiner. Der Abdruck ist ca. 4 bis 4,5 cm breit und ca. 5 cm lang.
Die Fußspuren von Dachsen sind breiter als die von Hunden und zeigen deutliche Abdrücke der langen Klauen. Der Abdruck der Vorderfüße ist ca. 4 cm breit und 4 bis 7 cm lang. Der Abdruck der Hinterfüße ist ca. 3,5 cm breit und 6,5 cm lang.
Die Spur des Hasen zeigt ein typisches Muster von Vorder- und Hinterläufen. Beim Laufen werden die langen Hinterläufe vor die Vorderläufe gesetzt. Die Spuren der Vorderfüße sind oval und etwa 3 cm breit und 5 cm lang, die der Hinterfüße sind länglicher, 3,5 cm breit und 6 cm lang.
Der Hufabdruck des Rehs ist ca. 4,5 cm lang und ca. 3 cm breit. Die Hufspuren von Rehen sind oft im Waldboden oder auf Waldwegen zu sehen. Ist man sehr aufmerksam, so kann man sogar die regelmäßig benutzten Wege der Rehe finden, die sogenannten Wechsel.
Der Hufabdruck der Hirschkuh ist 6–7 cm lang und 4–5 cm breit. Die des Hirsches sind größer, sie sind 8–9 cm lang sowie 6–7 cm breit.

Errate das Tier
Man kann auch herausfinden, welches Tier hier war, wenn man seine Hinterlassenschaft in Form von Kot („Losung“) findet. Um das Tier zu erraten, muss man auf die Größe, Form und den Geruch achten. Man kann den Tierkot auch näher untersuchen. Dabei findet man oft Speisereste, die ebenfalls Aufschluss über die Art des Tieres geben.
Der Kot des Fischotters ist schwarz und schleimig, wenn er frisch ist, und grau, wenn er älter ist. Er enthält meist Fischschuppen und hat einen typischen Geruch nach Tran. Man findet ihn an höher gelegenen Uferstellen.
Die Losung des Fuchses ist 8 bis 10 cm lang, rollenförmig und an einem Ende oft schnurartig. In ihr findet man oft Stücke von Knochen, Federn, Deckflügel von Käfern oder Fruchtkerne. Da der Fuchs mit seinem Kot auch sein Revier markiert, findet man ihn oft auf kleinen Hügeln und Geländeerhebungen.
Der Dachs vergräbt seinen Kot in Erdlöchern nahe seines Baus, daher kann man ihn nicht finden.
Die Losung des Hasen besteht aus runden Kugeln mit 1 bis 2 cm Durchmesser. Sie ist goldbraun und man kann deutlich kleine Pflanzenfasern erkennen.
Die Exkremente von Rehen sehen aus wie eine Handvoll Kaffeebohnen. Sie sind schwarz, glatt, kurz und rollenförmig – etwa 10 bis 14 mm lang und 7 bis 10 mm breit.
Der Kot von Hirschen ist etwa doppelt so groß wie der von Rehen. Sie sind schwarz-braun, glatt, kurz und rollenförmig und etwa 20 bis 25 mm lang und 13 bis 18 mm breit.

 

Im Folgenden findest du weitere Informationen über die Säugetiere an der Kongeå – wie sie leben und welche Spuren sie in der Natur hinterlassen.

Fischotter – Schwimmhäute zwischen den Zehen und Kot mit Fischschuppen
Der Fischotter ist an allen großen Wasserläufen in Jütland zu finden. Auch an mehreren Stellen der Kongeå hat man Spuren von Ottern gefunden. Man findet die Spuren von Ottern meist im Sand oder Schlamm von Ufern oder bei Brücken. Der Otter ist nachtaktiv und lebt von Fisch. Er hat einen flachen Kopf mit kleinen Ohren. Die Nasenlöcher und Augen sitzen weit oben am Kopf, so dass er beim Schwimmen sehen, hören und atmen kann. Die graubraunen Wollhaare isolieren gut und sind wasserabweisend. Das Fell ist braun mit einer hellen Unterseite. Der Fischotter ist 100-130 cm lang und wiegt ca. 6-8 kg (Männchen) bzw. 5-8 kg (Weibchen).

Fuchs – beißt die Federn von seiner Beute
Der Fuchs ist in der Nacht aktiv. Er lebt überall in der freien Natur, aber da er auch in die Stadt gezogen ist, kann man ihn in Gärten und Parks sehen. Der Fuchs ist ein Allesfresser, der vorwiegend von Kleinsäugern, Vögeln, Aas und Abfällen lebt. Wenn er einen Vogel erbeutet hat, beißt er die Feder ab, während ein Raubvogel sie abrupft. Sowohl der Fuchs als auch der Dachs leben in Höhlen, ihren Bauten. Beim Fuchsbau ist vor dem Eingang ein Erdhaufen, da er wie ein Hund die Erde hinter sich wirft. Der Fuchs ist so groß wie ein kleiner Hund. Er hat ein dichtes rotbraunes Fell mit weißer Brust und einem großen buschigen Schwanz mit schwarzer Spitze.

Dachs – hat lange Klauen und schläft den ganzen Tag
Es gibt in der dänischen Natur mehr Dachse als man denkt. Er ist nachtaktiv und schläft den ganzen Tag in seinem Bau. Die Bauten werden in Wald und Gehölzen an Hängen gegraben. Der Dachs lebt von Aas und Kleintieren, besonders beliebt sind Regenwürmer. Er spürt seine Beute mit seinem Geruchssinn auf, der 700 Mal besser als der von Menschen ist.Der Dachs ist 60–90 cm lang, hat eine Schulterhöhe von ca. 30 cm und kann bis zu 20 kg wiegen. Er hat ein dickes, graues Fell und einen auffällig schwarz-weiß gestreiften Kopf. 

Hase – macht Hoppelspuren und frisst sein Futter zweimal
Der Hase lebt auf Felder und Wiesen, wo er Gras und Wildpflanzen frisst. Er scheidet nach dem Fressen den sogenannten Blinddarmkot aus, der vom Hasen schnell nochmals gefressen wird. So kann er das Eiweiß und die Vitamine seiner Nahrung besser verwerten.  Der Hase ähnelt einem Kaninchen mit großen Ohren. Mit seinen großen Augen und Ohren nimmt er frühzeitig Feinde wahr und kann dank seiner langen Hinterbeine auf der Flucht Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen. Er besitzt ein braunes Fell, das eine gute Tarnung bietet. Die Jungtiere liegen in einer Erdmulde. Findet man ein junges Häschen im Gras, so könnte man meinen, es sei von seiner Mutter verlassen worden. Doch das kommt nur sehr selten vor. Die Mutter versteckt sich in größerem Abstand vom Jungen, um keine Raubtiere anzulocken. Nur einmal täglich erhält das Junge Nahrung.

Reh – frisst Rinde und kläfft wie ein Hund
Das Reh ist unsere kleinste Hirschart. Es ist etwa so groß wie ein sehr großer Hund. Besonders im Winter fressen die Rehe Zweige und Rinde von Waldbäumen. Dies hinterlässt deutliche Spuren in der Baumrinde. Die Hufspuren von Rehen sind oft im Waldboden oder auf Waldwegen zu sehen. Ist man sehr aufmerksam, so kann man sogar die regelmäßig benutzten Wege der Rehe finden, die sogenannten Wechsel. Die Rehe rufen einander mit einem Laut, der an einen mit hohem Ton kläffenden Hund erinnert.  Das Fell des Rehs ist unter dem Schwanz hell, dies ist der sogenannte Spiegel. Er ist deutlich sichtbar, wenn das Reh vor einem Feind flieht und warnt so zugleich die Artgenossen vor der Gefahr. Jedes Jahr verliert der Rehbock sein Geweih und es wächst ein neues, das zunächst noch von Haut überzogen ist. Der Rehbock hinterlässt typische Spuren an Bäumen, wenn er am Stamm und an Ästen die Haut vom Geweih abwetzt. Vielleicht hat man auch Glück und findet im Wald ein abgestoßenes Geweih.

Hirsch – röhrt und wälzt sich in Schlamm
Im Zeichentrickfilm Bambi ist der Rothirsch der König des Waldes. Der männliche Rothirsch ist auch ein imponierender Anblick. Er hat eine Schulterhöhe von 150 cm und kann über 200 kg wiegen. Damit ist er das größte wildlebende Landsäugetier in Dänemark. Auch sein Geweih ist eindrucksvoll und kann bis zu 22 Enden haben. Das Rotwild lebt von Gras, Blättern sowie Trieben und Knospen von Nadelbäumen. Im Winter kann er Schäden an den Bäumen verursachen, indem er die Baumrinde in großen Streifen abreißt. Im Herbst ist die Brunftzeit des Rotwildes. Die stärksten Hirsche sammeln ein Rudel Hirschkühe um sich, die sie gegen andere Hirsche verteidigen. Er richtet sich auf, um seine Stärke zu zeigen, suhlt sich in Schlamm und Urin und röhrt so kräftig, dass man es weithin hören kann.