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Grenzziehung nach 1864

Nach der dänischen Niederlage von 1864 wurde die Grenze an der Kongeå geändert. Die Grenzziehung bei Kalvslund ist ein gutes Beispiel dafür, wie die neue Grenze festgelegt wurde.

Grenzkommission
Am 14. März 1864, vier Tage vor der Schlacht bei den Düppeler Schanzen, gab Preußen bekannt, dass Dänemark Zollausland sei. Das bedeutete, dass man seine Waren verzollen musste, wenn man die Kongeå überquerte, den Grenzfluss zwischen dem Königreich Dänemark und dem Herzogtum Schleswig.

Nach dem Friedensvertrag von Wien vom 30. Oktober 1864 wurde eine Grenzkommission gebildet, welche die örtlichen Verhältnisse an der Kongå untersuchen sollte. Diese Grenzkommission konnte am 10. April 1865 mitteilen, dass sie die Festlegung der Grenze bei Villebøl abgeschlossen hatte, dass aber noch ein Abschnitt in Kalvslund und einer in Brænøre fehlten.

Brief an den König
Grund der Verzögerung war, dass die Grenze zwischen Dänemark und Schleswig von der Brücke über das Flüsschen Hjortvad Å quer durch das Dorf Kalvslund bis zum Wirtshaus verlief und von dort der Gemeindegrenze westlich von Villebøl folgte. Würde die neue Grenze der Grenze des Königreichs entsprechen, so hätten eine Reihe von Höfen Land auf beiden Seiten der Grenze gehabt. Dies hätte große Verwaltungsprobleme ergeben und die Höfe hätten daher einen Wertverlust erlitten.

Die Bewohner schrieben deshalb an König Christian IX. und machten ihn auf das Problem aufmerksam. In ihrem Brief ersuchten sie darum, zu Dänemark zu gehören.

Der König griff ihr Anliegen auf und Kalvslund kam dann zu Dänemark. Ein wesentlicher Grund dafür, dass dies gelang, war der Umstand, dass der Weg von Kolding nach Ribe über schleswigsches Gebiet führte. Beide Städte waren dänisch und die Grenzkommission verstand das Problem, dass der Weg zwischen den beiden dänischen Orten über ausländisches Gebiet geführt hätte. Dieses Problem wurde gelöst, indem Kalvslund und Villebøl zum Königreich kamen. So konnte man von Ribe aus bei Villebøl die Kongeå überqueren und am Nordufer weiter nach Foldingbro kommen.

Die Grenze wurde um Mitternacht zwischen dem 20. und 21. September 1865 an die Ostgrenze der Gemeinde Villebøl verlegt.

Autor: Johannes Garder, Kalvslund Sognearkiv

Quellen und Literatur:
Kalvslund Sognearkiv, siehe http://gredstedbroegnen.dk/foreninger/sognarkivet/