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Gaststätte und Hotel in Gredstedbro

Der Zöllner eröffnete eine Gaststätte in Gredstedbro. So konnte er an den durstigen und hungrigen Reisenden verdienen, während diese auf die Zollpapiere warteten.

Zollstelle und Gaststätte
Die Zollstelle Gredstedbro wurde 1571 eröffnet. Wenn eine große Viehherde ankam, konnte die Zollabfertigung schon einige Tage dauern. Mit den in Gredstedbro ausgestellten Zollpapieren musste man nämlich erst nach Ribe, um dort den Zoll zu bezahlen und dann wieder zurück. Inzwischen benötigte man Platz und Nahrung für Mensch und Tier. Dieses Problem wurde vermutlich dadurch gelöst, dass der Bauer, den man als Zöllner eingestellt hatte, eine Art Wirtshaus eröffnete.

Erstmals schriftlich erwähnt wird die Gaststätte im Bericht eines Pastors aus dem Jahr 1651, wo es heißt: „In Gredstedbro ein königliches Wirtshaus.“ Zu der Zeit führte ein Jørgen Lassen Zollstelle und Gaststätte.

Das Dorf hieß Gredsted und die Gaststätte Gredstedbro. Erst 1887 wurde Gredstedbro der offizielle Ortsname.

Aus der Gaststätte wird ein Hotel
1857 kaufte Johannes Clausen die Gastwirtschaft. Dessen Sohn Marius übernahm sie 1896. Er wollte die Gaststätte eigentlich wie sein Vater weiterbetreiben, aber sie lief nicht recht. Denn einerseits war das Gebäude schon sehr baufällig und hätte renoviert werden müssen und andererseits war 1875 die Eisenbahnverbindung zwischen Bramming und Ribe eröffnet worden, mit dem Bahnhof Gredsted als einzigem Halt zwischen den beiden Orten.

Daher musste Marius Clausen sich etwas Neues einfallen lassen. 1905 ließ er das alte Gebäude abreißen und baute ein neues auf dem jetzigen Grundstück nördlich vom Vilslevej.

Zur Gaststätte gehörte auch eine größere Landwirtschaft und Marius Clausen war in Wirklichkeit eher Land- als Gastwirt. Daher verpachtete er die Gaststätte und kümmerte sich selbst um den Hof. Er bestellte die Felder, aber begann nach und nach Flächen als Baugrund zu verkaufen, der dringend benötigt wurde, nachdem die Eisenbahn und der Bahnhof in den Ort gekommen waren. Außerdem gab er dem Konsumverein 1903 ein Grundstück und stellte ein weiteres für die 1925 eingeweihte Kirche zur Verfügung.

Gaststätte an der Brücke
Aus der neuen Gaststätte von Marius Clausen wurde das Hotel Gredstedbro. Zwischen 1917 bis 1963 war es ein Abstinenzhotel. 1918 bekam der Pächter des Hotels, N. C. Andersen, Lust etwas Neues zu versuchen und kaufte ein Hotel in Ribe. Somit benötigte Marius Clausen einen neuen Pächter und aus diesem Anlass musste er auch eine neue Schankerlaubnis für Alkohol beantragen. So waren damals die Vorschriften.

Zu jener Zeit hatte die Innere Missionsbewegung vielerorts in Dänemark erheblichen Einfluss erlangt, auch in der Gemeinde Jernved, so dass der Gemeinderat eine Schankerlaubnis einfach verweigerte. Damit war Clausen nicht einverstanden. Er verkaufte sein Hotel und kaufte ein Grundstück direkt am Südufer der Kongeå in der Gemeinde Hjortlund, wo man hinsichtlich des Alkohols etwas großzügiger war. Hier baute er nur einige hundert Meter vom Hotel Gredstedbro die Gaststätte an der Brücke (Kroen ved Broen) und erhielt die Schankerlaubnis.

Autor: Ole Steinmeier, Jernved Sognearkiv

Quellen und Literatur:
H. N. Skade: Gredstedbro ved Kongeåen, Historisk Samfund for Ribe Amt 1968
Jernved Sognearkiv, siehe http://gredstedbroegnen.dk/foreninger/sognarkivet/

Bilder:

  1. Gaststätte und Hotel in Gredstedbro
    1. Filnavn: gredstedbro hotel 1905

Text: Reisegruppe am Hotel Gredstedbro 1905

Foto: Jernved Sognearkiv

  1. Dateiname: GredstedbroHotelB2
    Text: Hotel Gredstedbro ca. 1910. Der Schuppen rechts neben dem Hotel wurde abgerissen
    Foto: Jernved Sognearkiv
  2. Dateiname: IMG_0002
    Text: Dragoner vor dem Hotel zur Zeit des Ersten Weltkrieges
    Foto: Jernved Sognearkiv