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Jedsted und Kongeådal

Das Kirchspiel Vilslev liegt auf beiden Seiten der Kongeå. Im Süden liegt Jedsted und im Norden Vilslev. Das Gebiet zwischen der östlichen Grenze von Vilslev und dem Kongeåtal bietet einige Sehenswürdigkeiten, die Einblick in die Geschichte der Gegend geben.

Gredstedbroskibet
Wenn man dem Südufer der Kongeå nach Westen folgt, gelangt man kurz vor der Eisenbahnbrücke bei Gredstedbro an die Grenze zwischen Hjortlund und Jedsted. Hier mündet ein kleiner Graben in den Fluss. Etwas weiter im Westen bei der Schnellstraße ist die Grenze zwischen Vilslev und Jernved. In diesem Gebiet fand man Überreste des Gredstedbroschiffes, das im 7. Jahrhundert auf der Kongeå fuhr. Obgleich man nur drei Teile fand – Teile eines Spants, des Kiels und vom Steven – konnte man daraus ersehen, dass das Schiff einen flachen Boden hatte, so dass es leicht den Fluss hinauffahren und dann an Land gezogen werden konnte.

En af de smukke gårde i Jedsted. Foto: Torben Meyer.

Einer der schönen Höfe in Jedsted. Foto: Torben Meyer.

Mühle Jedsted
Geht man unter der Schnellstraßenbrücke durch, so gelangt man an das Gebiet um die Mühle Jedsted. Dies ist ein historischer Ort, der 1231 bereits im Grundbuch von König Valdemar II. erwähnt wird. Dieses Buch verzeichnet die königlichen Güter in Dänemark und also auch die Mühle Jedsted.

Diese Wassermühle wurde von den Bauern aus Jedsted und Vilslev genutzt. Gelegentlich kam es zum Streit zwischen dem Müller und dem Pastor in Vilslev sowie dem Gutsbesitzer von Riber Kjærdgård, weil die Pachtbauern ihr Getreide lieber in der Mühle Jedsted mahlen lassen wollten als in der Mühle von Kjærdgård, wozu sie eigentlich verpflichtet waren.

Pastor Kund Lang, der sich um die Entwicklung der Landwirtschaft bemühte und gemeinsam mit Margrethe Rosenørn 1786 den Erwerb der Pachthöfe durch die Pächter plante, hatte Ärger mit einem besonders unangenehmen Müller. Denn dieser erklärte, er habe lieber mit dem Abdecker von Ribe zu tun als mit dem Pastor. Der Müller schrieb sogar ins Kollektenbuch: „Gott segne die Kirche, aber der Teufel hole die Pfaffen.“ Bischof Brorson aus Ribe sah sich daher veranlasst, an seine Vorgesetzten in der Hauptstadt zu schreiben und diese zu ersuchen, „seiner Königlichen Hoheit die Sache vorzulegen“.

Elektrizitätswerk und Fischzucht bei Mühle Jedsted
Hans Joachim Fogh war wohl der engagierteste Besitzer der Mühle Jedsted. Ihm gehörte die Mühle von 1839 bis 1877. Er kaufte auch größere Felder in der Gegend auf, die er verbesserte. Er ließ Arbeiter mit Schubkarren Sand von Jedsted Bjerge holen und ins Sumpfgebiet am Fluss bringen, damit diese Gebiete landwirtschaftlich genutzt werden konnten. Später richtete er außerdem eine Fischzucht ein.

Zwischen 1910 und 1965 wurde die Mühle auch als Elektrizitätswerk genutzt. Man machte sich die Wasserkraft des Flusses zunutze und viele Bewohner der Gegend wurden so erstmals mit Strom versorgt. Später wurden zusätzlich Dieselmotoren eingesetzt. Bei der Mühle Jedsted wird auch heute noch Fischzucht betrieben.

Jedsted Mølle. Foto: Torben Meyer.
Mühle Jedsted. Foto: Torben Meyer.

Jedsted und der berühmte Salbenmacher
Nach der Mühle verläuft der Fluss nördlich des Dorfes Jedsted, von wo aus offene Wiesen zum Wasser hin liegen. So ist es schon seit vielen Jahrhunderten. Ortsnamenforscher meinen, dass Jedsted und Gredsted – die beide auf -sted, also Siedlung oder Ortschaft, enden – bereits vor dem 6. Jahrhundert gegründet wurden.

In Jedsted lebte um 1600 Therkel Eskildsen, ein bekannter Salbenmacher. Er war so berühmt, dass König Christian IV. seinen Verwalter von Schloss Riberhaus darum bat, das Rezept für 300 Reichstaler zu kaufen. Das war nicht wenig Geld, aber Therkel Eskildsen konnte auch Salben herstellen, die Knochenbrüche heilten. Zu den Zutaten gehörten Pferdemist und Rheinwein sowie Pulver vom Geweih eines Hirschen, der in der Bartholomäusnacht erlegt worden war.

Kongeådal
Gleich nördlich der Kongeå liegt das Gebiet Kongeådal (Kongeåtal), das Jedsted und Vilslev verbindet. 1870 wurde eine Straße mit einer Brücke zwischen den beiden Dörfern gebaut. Seitdem wurde Kongeådal so etwas wie das Gewerbezentrum der Gemeinde. Hier lag die Genossenschaftsmolkerei und der Futtermittelhandel. Und der kleine Supermarkt LokalBrugsen wird heute noch von den Bewohnern genutzt. Hier wurde 1953 auch die örtliche Schule errichtet. Sie wurde allerdings 2008 geschlossen.

Doch das Vereinsleben ist immer noch lebendig und Sportplatz sowie Pfadfinderhaus erfreuen sich einer regen Nutzung.

Kongeådal war und ist das Bindeglied zwischen den beiden größten Dörfern des Kirchspiels, denn die Zusammenarbeit gelingt am besten, wenn die gemeinsam genutzten Gebäude gleichmäßig auf beide Seiten des Flusses verteilt werden.

Autor: Roll Præstegaard, Vilslev Jedsted Sognearkiv

Quellen und Literatur:
Vilslev Jedsted Sognearkiv, siehe www.bricksite.com/vilslevjedsted