Bittersüßer Nachtschatten

Giftig wie eine grüne Kartoffel

Der Bittersüße Nachtschatten ist eine sehr schöne und auffällige Pflanze, die auf dem feuchten Boden im Röhricht und zwischen hohen Stauden gedeiht. Der Bittersüße Nachtschatten gehört wie die Kartoffel und die Tomate zu den Nachtschattengewächsen. Obgleich Kartoffeln und Tomaten in großen Mengen verzehrt werden, sind die Pflanzen der Nachtschattenfamilie auch als Giftpflanzen bekannt. Alle Teile der Pflanzen enthalten die giftigen Stoffe Solanin und Chaconin. Da diese Giftstoffe vom Sonnenlicht aktiviert werden, sind vor allem die grünen Pflanzenteile giftig. Dies gilt auch für Kartoffeln, die grün werden, wenn sie zu lange in der Sonne liegen.

Die jungen Triebe schmecken bittersüß

Der bittersüße Nachtschatten ist trotz seiner Giftigkeit als Heilpflanze bekannt. Der Name der Pflanze stammt daher, dass die Triebe und Rinde der Pflanze zunächst bitter und dann süß schmecken.  Über die Herkunft des Namens Nachtschatten besteht keine endgültige Klarheit. Der Name deutet vielleicht darauf hin, dass die Pflanze auch gegen die Krankheit „Nachtschatten“ oder „Mondsucht“ verwendet wurde, was alte Bezeichnungen für die Epilepsie sind. Außerdem wurde die Pflanze gegen Hautausschlag, Ringelwürmer, Krätze, Gicht, Krebs, Augenerkrankungen und Taubheit eingesetzt. Zusammen mit Stechäpfeln und Tollkirschen galt der Nachtschatten auch als wichtige Zutat des Hexentranks, der die Hexen zum Blocksberg (Brocken) fliegen ließ.

Fakten: Höhe 30-180 cm. Die Pflanze ist ein Kletterstrauch, der an Büschen, Bäumen und hohen Stauden hochklettert. Die Blätter sind lanzenförmig, die Blüten sind violett mit zurückgebogenen Blütenblättern und gelben Staubgefäßen, die wie ein Kegel mitten aus der Blüte hervorragen.   Sie blüht von Juni bis August und trägt im Herbst tiefrote, glänzende Früchte. Wächst auf feuchten, nährstoffreichen Böden in Gehölzen, im Röhricht, an Wasserläufen sowie Seen. Ist im ganzen Land verbreitet.