Die idealistische Ecke
„Det ideelle Hjørne“ (die idealistische Ecke) war die dänische Bezeichnung für Rødding und die nördlich davon gelegenen Kirchspiele Lintrup, Hjerting und Skrave. Hier war das Dänentum stark vertreten, auch in der Zeit unter preußischer Herrschaft von 1867 bis 1920.
Das Dänentum wurde auf vielfältigste Weise zum Ausdruck gebracht. Die Gedanken Grundtvigs hatten in Schleswig tiefe Wurzeln geschlagen. Unter der preußischen Herrschaft wurde dänische Kultur für die meisten gleichbedeutend mit dem Vereinsleben um die grundtvigsche Heimvolkshochschulbewegung.
Dänemarks erste Heimvolkshochschule
Die nationalen Vereine erlebten in den Jahren unter der Fremdherrschaft einen großen Zulauf und viele Jugendliche wurden auf Jugendheimvolkshochschulen und Heimvolkshochschulen nach Dänemark geschickt. Dänemarks erste Heimvolkshochschule wurde 1844 in Rødding gegründet, schloss aber 1864 nach der Niederlage. Doch vor der Schließung hatte die Heimvolkshochsule von Rødding die Gegend geprägt. Die Grundtvig-Bewegung war hier stark.
1874 wurde hier die erste freie Gemeinde in Schleswig gegründet und 1892 wurde in Skrave das erste Versammlungshaus in Schleswig errichtet. Die Bezeichnung „Det idelle Hjørne“ wird auch heute noch im Marketing für diese Gegend verwendet.
Autor: Linda Klitmøller, Museumsinspektorin, Museum Sønderskov