MIttelalterburg Skodborghus
Wenn man auf der Landstraße von Skodborg nach Vejen fährt, kommt man 500 Meter südlich der Kreuzung mit dem Kongeåvej an einer mächtigen Wallanlage vorbei. Hier stand einst die mittelalterliche Grenzburg Skodborghus.
Dies war eine großes und eindrucksvolles Gebäude, in dem die Könige residierten, wenn sie auf Reisen in den Süden Jütlands kamen. Das Schloss war der wichtigste Grenzposten zwischen dem Königreich Dänemark und dem Herzogtum Schleswig.
Wenig Wissen über die Burg
Trotz seiner recht ansehnlichen Größe und erheblichen Bedeutung wissen wir recht wenig über dieses Schloss und seine Geschichte. Es gibt nur wenige schriftliche Quellen und es wurden hier nur wenige Ausgrabungen durchgeführt.
Man weiß daher nicht, wann Skodborghus errichtet wurde. Möglicherweise ist die älteste Phase der Burg im frühen Mittelalter zu datieren. Denn in einigen schriftlichen Quellen wird die Kongeå als Skodborg Å bezeichnet (isländische Heldenballade aus dem 11. Jahrhundert und das Pilgerbuch von Abt Nicolaus, ca. 1150). Es gibt jedoch keine Informationen darüber, wo diese Burg genau lag.
Skodborghus selbst wird erstmalig 1368 erwähnt, als die Söhne des holsteinischen Grafen Gert die Burg in einem länger andauernden Konflikt mit dem König belagerten. Zu dieser Zeit war Skodborghus bereits eine königliche Residenz, in der sich König Waldemar IV. Atterdag regelmäßig aufhielt.
Wichtige Zollstelle
Das Schloss wurde häufig als Unterkunft für große Jagdgesellschaften verwendet, die in den nahegelegenen Wäldern Farrisskove auf Jagd gingen. Im 15. und 16. Jahrhundert war Skodborghus beim umfangreichen Rinderexport aus Jütland eine wichtige Zollstelle.
Die Rolle als königliche Festung behielt die Burg bis 1590, als König Frederik II. sie wegtauschte. Damit wurde sie ein adeliger Gutshof. In den folgenden Jahrhunderten verfiel die Anlage langsam. Ende des 18. Jahrhunderts waren offenbar nur noch Ruinen von ihr übrig.
Man weiß nur noch aus der letzten Zeit der Burg in groben Zügen, wie Skodsborghus ausgesehen hat. Es gab einen Burghof, einen Wassergraben mit Brücke und außerdem einen Bauernhof. Die Spuren dieser Gebäude wurden endgültig ausgelöscht, als man 1862 den jetzigen Skodborghusvej über das Grundstück führte.
Archäologische Untersuchungen
Bislang wurden in der Gegend nur zwei kleinere archäologische Untersuchungen durchgeführt. Zum ersten Mal 1985, als eine Erdgasleitung das westliche Ende des Grundstücks berührte. Hier fand man einige Holzpfähle, von denen der älteste anhand der Jahresringe auf 1362 datiert wurde. Sie können zu den Fundamenten der Burg gehört haben.
2009 wurden an einem Seitenlauf der Kongeå, 250 Meter nördlich von Skodborghus, Teile einer Brücke sowie eines mit Holzplanken belegten Weges ausgegraben- Dieses Gebiet heißt heute Møllebakken (Mühlenhügel) und hier wurde anhand der Jahresringe als Alter der Holzteile das 15. Jahrhundert ermittelt. Sie gehören somit in dieselbe Zeit wie das königliche Grenzschloss. Möglicherweise führten Brücke und Weg zu einer Wassermühle.
Außer dem Namen des Ortes zeugen einige schriftliche Quellen aus dem 16. Jahrhundert davon, dass hier tatsächlich eine zu Skodborghus gehörige Mühle lag. Sie wurde 1580 aufgegeben, also zur gleichen Zeit, als aus dem königlichen Schloss ein Gutshof wurde. Sicherlich liegen noch Überreste des Mühlengebäudes und der Anlage unter dem heutigen Skodborghusvej.
Hoffentlich ergibt sich künftig die Möglichkeit, weitere archäologische Untersuchungen in dieser Gegend durchzuführen, damit wir Genaueres über die Anlage von Skodborghus erfahren.
Empfohlene Literatur
Svend Aage Knudsen 1986. Skodborghus – en næsten glemt middelalderfæstning. Museumsavisen 1, 1986, S. 8-25.