Weiteres Schicksal von Skodborghus
Ende des 16. Jahrhunderts waren die Tage von Skodborghus als königliches Schloss und selbstständiges Lehen gezählt. Das Schloss wurde 1573 unter Koldinghus untergeordnet und hörte nach sieben Jahren auf, königliches Eigentum zu sein.
Der jagdbegeisterte König Frederik II. wünschte sich nämlich einen zusammenhängenden Jagdbezirk in Ostjütland. Er tauschte daher Skodborghus gegen Gut Vranderupgård im Kirchspiel Seest bei Kolding. Dieses gehörte Kirstine Ulfeldt, die nun Skodborghus zu ihrem Wohnsitz machte. Sie war mit Povl Abildgaard verheiratet und das Schloss wurde so ein privates Gut der Familie Abildgaard, die seither auf diesem Gut wohnte.
Ein Gut verfällt
1647 erbte der Eigentümer von Skodborghus, Mandrup Abildgaard, von Thomas Juul das Gut Estrup Hovedgård. Die beiden Güter wurden danach gemeinsam betrieben.
Der Zweite Nordische Krieg (1657–1660) zog sowohl die Gegend als auch Skodborghus in Mitleidenschaft, das danach nie wieder zu seiner früheren Größe wiederfand.
Die Gebäude litten 1659 hart unter ihrer Nachbarschaft zum Lager der polnischen Hilfstruppen in Skudstrup und viele der zu Skodborghus gehörenden Pachthöfe wurden zerstört. Skodborghus wurde schließlich zu einem Pachtgut unter Gut Estrup. Das Gut verfiel langsam.
1772 kaufte Hans Jepsen Gundorph, ein Bauernsohn aus Åre, Skodborghus. Er verkaufte es 1786 weiter an den Zollkontrolleur Michael Møller, der 1788 große Teile des Grundes parzellierte. So kamen zehn neue Höfe und drei weitere Kleinhöfe zustande. Übrig blieb noch ein Hof mit lediglich 181 Tonnen Land (knapp 100 Hektar), wobei es sich um schlechten, mageren Boden handelte. Auch die Gebäude verfielen zusehends.
Skodborghus wird abgerissen
1811 kaufte Hans Kristian Thomsen aus Skodborg das frühere Schloss, das nun fast eine Ruine war. Er war der Letzte, der auf Skodborghus wohnte. Drei Jahre später erhielt er das Post- und Gaststättenrecht und zog an die Landstraße von Riebe nach Kolding. Hier lagen Gaststätte und Post verkehrsgünstiger. Das alte Schloss wurde abgerissen und die Steine wurden für den Bau des neuen Gebäudes verwendet.
Ny Skodborghus
Der so entstandene Hof Ny Skodborghus (Neues Skodborghus) blieb über mehr als hundert Jahre im Eigentum der Familie Thomsen, allerdings wurde 1866 der Grund geteilt. Der Enkel Fr. Thomsen erbte die Gaststätte. Er baute auf der südlichen Seite der Landstraße das heutige Gaststättengebäude. Die Tochter Sophie Juliane Thomsen übernahm die Poststelle und den Hof.
1929 brannte der Hof ab und die Ruine wurde abgetragen. Der magere Boden des alten Hofes wurde in sechs neue Häuslerstellen aufgeteilt.
Der Amtsrat von Ribe und Hadersleben beschloss 1861, eine neue Brücke über die Kongeå zu bauen. Gleichzeitig wurde die Straßenführung geändert, so dass die Straße jetzt über den Burghügel führte. Auf Teilen des Burghügels hatte Familie Thomsen bereits ein Altenteil errichtet, das 1865 an den Zoll vermietet wurde.
1895/96 beschloss man, den Rest des Schlosshügels abzutragen. Große Mengen an Schutt und Kalk wurden auf den Wiesen verteilt. Der letzte größere Steinhaufen wurde 1900 entfernt.
Autor: Linda Klitmøller, Museumsinspektorin, Museum Sønderskov