Großlibelle
– ein lebendes Fossil
Uralt und fliegt immer noch
Die Libelle gehört zu den ältesten Insekten. Es wurden 250 Millionen Jahre alte Fossilien von Libellen gefunden, die den heute lebenden sehr ähnlich sind. Die Libellen waren also bereits in den Nadel- und Farnwäldern unterwegs, bevor es noch überhaupt Dinosaurier gab. Auch in Dänemark wurden fossile Libellen gefunden und zwar in Molergestein auf den Insel Mors und Fur. Ihr Alter beträgt 54 Millionen Jahre. Das größte Insekt, das je auf der Erde gelebt hat, ist die Riesenlibelle. Sie hatte eine Flügelspannweite von 70 cm.
Hubschrauberflug
Die Flugtechnik der Libelle ist in der Tierwelt einzigartig. Nicht nur ist sie äußerst schnell, so kann sie Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h erreichen. Sondern sie kann auch ihre Vorder- und Hinterflügel unabhängig voneinander bewegen. Hier durch ist sie in der Luft besonders manövrierfähig. Wie ein Hubschrauber kann sie mehrere Minuten lang in der Luft stillstehen. Sie kann blitzschnell die Richtung wechseln und sogar rückwärts fliegen.
Fressen oder gefressen werden
Die Libelle hat große Facettenaugen. Jedes Auge besteht aus fast 30.000 einzelnen Facetten. Hierdurch kann sie im Abstand von 15 ibs 20 Meter in alle Richtungen schauen. Dank dieser hervorragenden Sehfähigkeit kann sie andere Fluginsekten in der Luft fangen. Sie hält ihre Beute mit den Beinen und frisst sie noch in der Luft.
Larven der Libelle leben im Süßwasser von Teichen, kleineren Seen und Wasserläufen. Die Larven sind tödliche Beutegreifer, die auf alles lauern, was sich bewegt. Sie fressen Wasserinsekten, Kaulquappen und Fischlarven. Man sagt, dass wenn die Libellenlarven so groß wie Hunde wären, wären sie das gefährlichste Raubtier der Welt. Weder die Larven noch die erwachsenen Libellen schrecken davor zurück, andere Libellen zu fressen. Doch auch die Libelle hat Feinde. Eier und Larven werden von Fischen und Wasserinsekten, Enten und Reihern gefressen. Besonders die neu verwandelten Libellen werden leicht zu Opfern. Denn diese fliegen noch nciht so gut und können leicht von Vögeln wie dem Eisvorgel oder kleinen Falken gefangen werden. Und wenn sie wirklich Pech haben, können sie an der fleischfressenden Pflanze Sonnentau hängen bleiben und von ihr gefressen werden.
Fakten
In Dänemark gibt es 35 Libellenarten. Die Großlibellen lassen sich von den verwandten Kleinlibellen dadurch unterschieden, dass sie auch im Ruhezustand die Flügel vom Körper abspreizen, während die Kleinlibellen sie zusammenfalten. Die blaue Edellibelle ist im größten Teil Dänemarks verbreitet und häufig. Sie gehört mit einer Körperlänge von 71 bis 74 mm und einer Spannweite von 97 bis 110 mm zu unseren größten Arten. Das Männchen ist mit seinen schönen gelben, grünen und blauen Flecken auf dem Hinterkörper recht auffällig. Das Weibchen hat nur grüne Flecken. Die Eiablage erfolgt in kleinen Seen oder Teichen. Sie jagen auf Wiesen und entlang der Waldwege sowie auch in Gärten. Sie fliegen von Ende Juni bis Oktober.