Stechmücke

 

“Die Mücke vergaß, „Hallo“ zu sagen,

erst stach sie, dann trank sie,

dann verschwand sie.”

 

So beschrieb der dänische Kinderbuchautor Rune T. Kidde in Hønen i posen (Das Huhn in der Tasche) zutreffend die typische Begegnung zwischen Stechmücke und Mensch. Wenn in einer lauen Sommernacht eine Mücke ins Schlafzimmer gekommen ist, kann ihr störendes Summen und die Erwartung der Blutsaugerei einem leicht den Schlaf rauben. Es sind die Weibchen, die stechen und Blut saugen, denn sie benötigen das Eiweiß, um ihre Eier produzieren zu können.

 

Die Mücke verfügt über einen ausgezeichneten Geruchssinn und kann ihr Opfer auf einen Abstand von 25 Metern riechen. Sie wird vom Kohlendioxid unseres Atems, der Milchsäure der Haut und weiteren zwei- bis dreihundert Duftstoffen angelockt.  Es ist bekannt, dass bestimmte Menschen Mücken mehr anziehen als andere. Dies liegt daran, dass jeder Mensch eine andere Kombination von Duftstoffen absondert. Mückenschutzmittel enthalten Duftstoffe, welche den Geruchssinn der Mücke blockieren und so verhindern, dass der Benutzer als Beute aufgefasst wird.

 

 

Obgleich ein Mückenstich sehr lästig sein kann, ist er in Dänemark selten gesundheitsschädlich. In den Tropen können Mücken tödliche Krankheiten wie Gelbfieder oder Malaria übertragen. Die Mückenart, die Malaria überträgt, gilt als das gefährlichste Tier der Welt. Denn jährlich stirbt eine halbe Million Menschen an Malaria.

 

Auch hier in Dänemark kommt die Malariamücke in verschiedenen Gegenden vor. Dank unseres kühlen Klimas ist sie glücklicherweise nicht mit dem Malariaerreger infiziert. Es hat jedoch früher auch in Dänemark Malariaausbrüche gegeben. 1831 erkrankte auf der Insel Lolland bei einer großen Epidemie 40 Prozent der Bevölkerung. Aufgrund des Klimawandels mit wärmeren und feuchteren Sommern könnte die Malaria jedoch auch in Dänemark wieder Einzug halten.

 

  

In Dänemark gibt es etwa 30 Stechmückenarten. Die Stechmücke kann bis zu 16 mm groß werden und bis zu 2,5 mg wiegen. Es ist ein Insekt mit sechs langen Beinen, einem Flügelpaar und einem schlanken Körper. Die Larven aller Stechmücken leben im Wasser. Die einzelnen Arten bevorzugen jedoch unterschiedliche Gewässer. Manche leben in Pfützen und Tümpeln, die sich in Wäldern bilden, andere im Brackwasser von Strandwiesen, wieder andere in Gräben oder Bächen. Wird man im Winter gestochen, ist es sicherlich die Große Hausmücke, auch Ringelmücke genannt. Deren Larven entwickeln sich in Gartenteichen und Regenwassertonnen und die erwachsene Mücke überwintert an kühlen Stelle wie Gartenschuppen oder Dachböden. Stechmücken sind überall in Dänemark verbreitet.