Honigbiene
Königin ist eine Eierlegemaschine
Honigbienen sind wie Ameisen oder Termiten staatenbildende Insekten. Jedes Individuum hat bei ihnen bestimmte Aufgaben, die zum Überleben der ganzen Gemeinschaft notwendig sind. Die wichtigste Aufgabe fällt der Königin zu. Sie ist die einzige, die Eier legt und daher Mutter aller Bienen der ganzen Gemeinschaft.
Sie kann pro Tag bis zu 2000 Eier legen und legt zwei Arten von Eiern: Befruchtete Eier entwickeln sich zu Weibchen (Arbeiterinnen), während sich die unbefruchteten zu Männchen (Drohnen) entwickeln. Neue Königinnen entwickeln sich aus denselben Eiern wie Arbeiterinnen, aber die Königinnenlarven werden mit einem besonderen Futtersaft, dem Gelée Royale, großgezogen.
Tanzende Arbeiterinnen und faule Drohnen
Die Männchen der Bienen haben ein angenehmes Leben. Sie tragen ein wenig zur Lüftung im Bienenstock bei, wenn er zu warm wird. Doch ansonsten fliegen sie hinaus zu besonderen Paarungsplätzen, wo sie darauf warten, dass die Königin ihres Lebens auftaucht.
Die Weibchen, nicht umsonst Arbeiterinnen genannt, müssen in ihrem ganzen kurzen Leben schuften. Sie haben je nach Alter unterschiedliche Aufgaben. Die jüngsten betreuen die Larven und die Königin. Danach können sie Bauarbeiterinnen werden und die Wachswaben bauen oder Soldatinnen, die den Bienenstock bewachen. Schließlich werden sie Sammlerinnen, die Nektar und Pollen suchen und einsammeln. Damit das Sammeln so effizient wie möglich ist, haben die Bienen einen besonderen Tanz entwickelt. Die tanzenden Bienen tanzen in Kreisen umher, schwänzeln mit dem Hinterkörper und verteilen Kostproben. So berichten sie den anderen Bienen, in welcher Richtung und welchem Abstand die Stellen mit dem besten Nektar liegen. Nach neueren Forschungsergebnissen können Bienen, die an einer ansonsten guten Stelle eine Gefahr entdeckt haben, die tanzenden Bienen mit Kopfstößen in den Bienenstock schubsen, wobei sie hohe Warntöne ausstoßen. So verhindern sie, dass die anderen zur Gefahrenstelle fliegen. Der eingesammelte Nektar wird zu Honig verarbeitet, dem Futterspeicher der Bienen. Die Bienen überwintern, indem sie sich im Bienenstock zu einem dichten Haufen zusammendrängen. Wenn man den Bienen den Honig wegnimmt, muss dieser durch Zuckerwasser ersetzt werden, so dass sie im Winter nicht verhungern.
Bestäubung, Honig und Wachs
Die Honigbiene ist ein wertvolles Nutztier in der dänischen Natur. Bevor die Menschen entdeckten, wie man aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr Zucker herstellen kann, war Honig praktisch das einzige Mittel, Speisen zu süßen. Daher haben die Menschen schon seit Jahrtausenden Honig und Bienenwachs aus den Nestern von wilden Bienen gewonnen. Indem man dann die Bienen in eigens angefertigten Bienenkörben oder wie heute in Kästen (sogenannten Beuten) hielt, konnte man leichter an den Honig gelangen. Heute haben die Bienen weiterhin große Bedeutung für die Bestäubung von Blütenpflanzen auf Obstplantagen oder Rapsfeldern.
Fakten
Die Honigbiene ist etwa 10 mm lang und hat einen Hinterkörper mit braunen und goldgelben Streifen. An den Hinterbeinen hat sie Haare, in denen sich Pollen als kleine gelbe Haufen festsetzen können. Weltweit gibt es neun Arten der Honigbiene, wobei es in Dänemark nur die Westliche oder Europäische Honigbiene gibt und davon drei Unterarten: Die gelbe Italienische Biene, auch Ligustica genannt, die graue Kärntner Biene, auch Carnica genannt, sowie die künstlich gezüchtete Buckfast-Biene. Außerdem gibt es auf der Insel Læsø noch die braune Dunkle Europäische Biene, auch Nigra genannt. Sie ist eigentlich die einzige heimische Biene. Ursprünglich lebten die Honigbienen in Baumhöhlen, doch heute sind praktisch alle Nutztiere, die in Bienenstöcken leben.