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Mühle Knag

Knag Mølle wurde um das Jahr 1780 herum vom Inhaber des nahegelegenden Guts Lundsgård errichtet. Die Mühle war ursprünglich eine Getreidemühle. In den 1830er Jahren wurde sie zu einer Knochenmehlmühle umgebaut. Daher stammt der lautmalerische Name „Knag“. Drei Jahrzehnte später wurde sie wieder Getreidemühle.

Knag Mølle ist eine kleine Mühle, die nur Getreide für die benachbarten Bauern mahlte. Die Mühle hatte immer schon ein großes unterschlächtiges Wasserrad. Sowohl das Rad als auch das Mahlwerk sind erhalten. In der Mühle ist auch eine Wohnung für den Müller. Sie ist ein Fachwerkhaus mit einem reetdeckten Krüppelwalmdach.

Knochenmühle
Knag Mølle wurde in den 1830er Jahren zu einer Mühle für Knochenmehl umgebaut. Die Mahlsteine für das Getreide wurden durch Stampfer zum Zerstampfen der Tierknochen ersetzt. Damals hatte die Landwirtschaft begonnen, in zunehmendem Umfang Handelsdünger als Ergänzung für die vom Vieh stammende Gülle einzusetzen. Besonders auf den mageren und sandigen Böden gab es einen großen Bedarf an zusätzlichen Pflanzennährstoffen wie Calciumphosphat. Calciumphosphat ist in Tierknochen vorhanden.

Knag Mølle hatte einige Aufkäufer unter Vertrag, die bei den Haushalten der Umgebung Tierknochen kauften. In der Mühle wurden diese Knochen dann zu Knochenmehl zerstampft, das als Dünger oder Futtermittel verkauft wurde. Die Produktion war eher bescheiden. So verarbeitete Knag Mølle in der Zeit um 1844 etwa acht Tonnen Tierknochen pro Jahr.

Nach drei Jahrzehnten als Knochenmühle wurde Knag Mølle wieder zu einer Getreidemühle mit Mühlsteinen, Sieben und handbetriebenem Hebewerk umgebaut. Die Mühle mahlte zu letzten Mal 1952. Sie ist aber auch heute noch betriebsbereit.

Knag Mølle
 

Stampfmühle
Das Stauwehr wurde nicht nur von Knag Mølle genutzt. Am Nordufer der Kongeå, gegenüber von Knag Mølle lag im 19. Jahrhundert eine Stampfmühle zur Verarbeitung von Lumpen (Hadern), aus denen danach Papier hergestellt wurde. Diese Stampfmühle wurde von Menschen auf beiden Seiten des Flusses genutzt. Der Verkehr zur Stampfmühle war der Grund dafür, dass 1864 eine Zollanmeldestelle bei Knag Mølle eingerichtet wurde.

Das Stauwehr wurde außerdem als Fischwehr zum Aalfang genutzt. Heute sind von der Stampfmühle oder den Vorrichtungen zum Aalfang keine Spuren mehr zu sehen.  

Wasserrecht
Das Recht, ein Stauwehr zu bauen und zu betreiben, sowie das Recht auf Nutzung des Wassers betrafen so wichtige Naturressourcen, dass sie einen bestimmten Wert hatten und verkauft werden konnten. Knag Mølle und der dazugehörige Grund wurden 1870 an Skodborg-Københoved Engforening verkauft, einen Verein, den die Bauern der Umgebung gegründet hatten, um gemeinsam ihre Felder und Wiesen zu bewässern. Daher war Skodborg-Københoved Engforening nur am Staurecht und dem Recht auf Nutzung des Wassers zur Bewässerung interessiert. Der Mühlenbetrieb wurde einem Pächter überlassen.

Es wurde eine Bewässerungsanlage mit Ausgangspunkt am Stauwehr gebaut. Sie verlief von Knag Mølle bis westlich von Københoved. 1920 verkaufte der Bewässerungsverein die Mühle mit dem dazugehörigen Grund wieder. Der Verein behielt jedoch das Recht zur Wassernutzung.

Knag Mølle, 1917. Foto: Det Kongelige Danske BibliotekKnag Mølle, 1917.
Foto: Det Kongelige Danske Bibliotek

Gebäude unter Denkmalsschutz
Knag Mølle ist kulturhistorisch einzigartig und steht daher unter Denkmalsschutz. Dieser Schutz umfasst außer dem Gebäude selbst, dem großen Wasserrad und dem Mahlwerk auch die Mühlenbrücke mit dem typischen roten Geländer und die beiden Ein- und Austrittöffnungen für Bewässerungskanal und Mühlenrad.

Die Mühle sowie die Bewässerungsanlage sind wichtige Geschichtszeugen dafür, wie an der Kongeå die vorhandenen Naturressourcen nutzbar gemacht wurden. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass der Bewässerungskanal unter der Mühle hindurch verläuft, was sehr ungewöhnlich ist.

Literatur
Lampe, Jens Kongsted: Knågmøllen ved Kongeåen. In: Sønderjysk Månedsskrift Nr. 9, 1993.

Autor: Linda Klitmøller, Museumsinspektorin, Museum Sønderskov

 

 

Knag Mølle