Grabhügel bei Brokær
Bestattung im Altertum
Südöstlich von Brokær liegen sieben Grabhügel aus verschiedenen Perioden des Altertums. Die über 100.000 Grabhügel in Dänemark wurden zwischen der steinzeitlichen Einzelgrabkultur von 2800 v. Chr. bis zur Wikingerzeit um das Jahr 900 herum errichtet.
Bis 1100 v. Chr. wurden die Toten in Särge gelegt. Darüber errichtet man aus Grassoden einen Grabhügel. Aus dieser Zeit haben Archäologen guterhaltene Kleidungsreste und Grabbeigaben gefunden. Nach 1100 v. Chr. wurden die Toten hingegen verbrannt und ihre Asche in Urnen gelegt, die man dann in oder bei bereits vorhandenen Grabhügeln vergrub.
Viele Grabhügel wurden im Laufe der Zeit geplündert, überpflügt oder durch Weidetiere zertreten, so dass die Funde beschädigt oder zerstört wurden. Dies war leider auch der Fall bei den Grabhügeln von Brokær.
Grabhügel nördlich vom Fårevej. Foto: Esbjerg Byshistoriske Arkiv,Torben Meyer.
Grabhügel nördlich vom Fårevej
Der südliche Grabhügel ist 3,35 m hoch und hat einen Umfang von 17 bis 22 m. Oben auf dem Hügel hatten Füchse ihre Bauten angelegt, was zu Beschädigungen führte.
Der östliche Grabhügel ist 2,90 m hoch und hat einen Umfang von 15 bis 17,5 m. Dieses Grab war wahrscheinlich das Opfer von Grabräubern, denn 1913 beschrieb das Nationalmuseum, dass eine 7 m breite trichterförmige Öffnung von der Spitze bis zum Boden gegraben worden sei. Man fand viele Urnen mit verbrannten Knochen. Später fand man um den Grabhügel herum Urnen aus der Bronzezeit.
Der westliche Grabhügel ist 2,20 m hoch und hat einen Durchmesser von 13 m. Teile des Hügels sind abgetragen.
Keiner der drei Grabhügel konnte näher datiert werden als zum „Altertum“ gehörig mit Funden aus der Bronzezeit. Alle wurden durch Pflügen und Vieh beschädigt. Wenn man zu nahe an einem Grabhügel pflügt oder wenn große Rinder auf dem Grabhügel grasen, werden die Urnen, die um den Grabhügel herum vergraben sind, beschädigt.
Grabhügel südlich vom Fårevej
Der östliche Grabhügel stammt aus der Bronzezeit, also der Zeit zwischen 1700 und 500 v. Chr. Er ist 1,90 m hoch und hat einen Durchmesser von 19 m. Er wurde als Kartoffelgrube verwendet und mit Sand aufgefüllt. Aber etwa 1895 soll man hier ein Schwert aus Stein gefunden haben.
Der mittlere Grabhügel ist 2,15 m hoch und hat einen Durchmesser von 19 m. Er liegt auf Privatgrund, zu dem ein Hühnerhof gehörte – die Hühner haben auf dem Grabhügel gescharrt. Heute ist er mit Fichten bepflanzt. In diesem Grabhügel hat man Urnen aus der Zeit zwischen der jüngeren Bronzezeit von ca. 1100 v. Chr. und der älteren nordischen Eisenzeit von ca. 375 gefunden. Doch der Grabhügel selbst könnte aus der Steinzeit stammen.
Der westliche Grabhügel konnte nicht näher datiert werden, als dass er aus dem Altertum stammt. Er ist 2,15 m hoch und hat einen Durchmesser von 13 m. Auch dieser Grabhügel war als Kartoffelgrube verwendet worden. Und weil er auf einer Weide liegt, hat Vieh auf ihm geweidet. Außerdem wurde er durch Fuchsbauten beschädigt.
Grabhügel am Fårevej westlich vom Hedegårdsvej
Dieser Grabhügel ist 2,70 m hoch bei einer Grundfläche von 19 mal 25 m. Er stammt aus der Zeit von 1100 v. Chr. bis 375 n. Chr. Leider hat man einen 5 m breiten Graben durch den Hügel angelegt, da auch er als Kartoffelgrube benutzt wurde. Dieses Loch wurde inzwischen aufgefüllt, aber Urnenreste und andere eventuelle Funde wurden verschoben oder untergegraben.
Grabhügel am Fårevej. Foto: Esbjerg Byshistoriske Arkiv,Torben Meyer.
Autor: Charlotte Lindhardt
Grabhügel am Fårevej. Foto: Esbjerg Byhistoriske Arkiv,Torben Meyer.