Königsmörder Sorte Plov
Plovshøj bei Plougstrup.Foto: Historisches Archiv der Stadt Esbjerg, Torben Meyer.
Erik II. Emune
Emune bedeutet „der Erinnerungswürdige“. Und obgleich Erik II. Emune (ca. 1090–1137) nur drei Jahre lang König war, war seine Regierungszeit im Guten wie im Schlechten wirklich erinnerungswürdig. Erik II. Emune war der Sohn von König Erik I. Ejegod (Immergut) und einer unbekannten Geliebten. Er wurde zu einer Zeit dänischer König, als der Thron heftig umkämpft war.
1134 kämpften zwei Gruppen um den Thron: Erik Emune und sein Onkel, König Niels. Eine Schlacht von 1134 bei Fodevig in Schonen, im heutigen Schweden, verloren Niels, sein Sohn Magnus sowie Erik Emunes Bruder Harald Kejsa. Erik Emune war der Sieger. Niels flüchtete nach Schleswig, wo ihn verärgerte Bürger töteten. Magnus war bereits in der Schlacht gefallen und Harald Kejsa flüchtete nach Norwegen. Damit war der Weg für Erik Emune frei und er wurde als Erik II. König.
Seine Regierungszeit war geprägt von Streitigkeiten, bei denen ihn manche als starken König ansahen, während er für andere ein Tyrann war. Erik II. gründete in Ringsted ein Kloster und griff erfolgreich vor Rügen Seeräuber an. Allerdings ließ er auch seine beiden Neffen, Söhne von Harald Kejsa, in der Schlei ertränken. 1137 versuchte er vergeblich, Norwegen zu erobern. Nach seinem Tod wurde sein jüngerer Bruder Erik III. Lam König und es folgten einige friedlichere Jahre.
Gefolgsmann Sorte Plov
Zur Tötung von Erik II. gibt es verschiedene Versionen. Sie stimmen darin überein, dass der Täter Sorte Plov (Schwarzer Pflug) war, ein Adliger, Angehöriger des königlichen Gefolges und Leibwächter. Alle vermuten auch, dass Sorte Plov aus Plougstrup stammte.
Nach einer Version wurde Erik II im Spätsommer 1137 auf einer Thingversammlung getötet. Hier war Sorte Plov anwesend, weil einer seiner Bauen gegen ihn klagte. Als der König der Klage stattgab, wurde Sorte Plov so wütend, dass er seinen Speer ergriff und in den König bohrte.
Einer anderen Version zufolge tötete er den König, um seinen Vater zu rächen, den Erik Emune nach einer Meinungsverschiedenheit hatte töten lassen.
Eine dritte Version behauptet, dass Sorte Plov den König auf dem Rückweg vom missglückten Feldzug nach Norwegen tötete.
Sicher ist allerdings, dass Erik II. Emune im Dom zu Roskilde bestattet wurde.
Das Schicksal von Sorte Plov ist unsicher. Vielleicht wurde er 1151 oder 1152 von einem gewissen Ivar Kvese auf Befehl von König Svend III. Grathe getötet. Dieser war ein unehelicher Sohn von Erik Emune und 1146/47 König. Es ist auch möglich, dass er 1151 von Svend Grathe in Nordfriesland gefangen genommen wurde, aber mit dem Leben davonkam.
Plougstrup, Sortehøj und Plovstrup
Plougstrup bedeutet entweder Plougs (Plovs) Siedlerhof oder Siedlerhof, auf dem ein Pflug verwendet wird. Es wird gesagt, dass Sorte Plov in Plovshøj begraben wurde und der frühere Haupthof Plougstrup oder Plougsgaard nach ihm benannt sei. Die Grabhügel Sortehøj und Plovshøj liegen in einem Gebiet nördlich der Kongeå, wo in einem breiten Gürtel auch andere Grabhügel und Wohnplätze der Bronzezeit liegen. Ob Sortehøj die Grabstelle von Sorte Plov ist, weiß man nicht. Es ist jedoch eher unwahrscheinlich, da er in christlicher Zeit starb und eher ein christliches Begräbnis erhalten hätte, obgleich er Königsmörder war.
Sortehøj bei Plougstrup.Foto: Historisches Archiv der Stadt Esbjerg, Torben Meyer.
Autor: Charlotte Lindhardt
Erik II. Emune war von 1134–1137 König und wurde von Sorte Plov getötet.
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