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Einzelgrabhügel aus der Bauernsteinzeit

Die Dolmen und Ganggräber der ersten Bauern waren für viele Tote bestimmt und lagen im Allgemeinen im großem Abstand zur Kongeå.

Sie späteren Einzelgrabhügel, in denen die toten Steinzeitbauern dann einzeln begraben wurden, lagen hingegen näher am Wasserlauf. Hiervon leitet sich die Bezeichnung Einzelgrabkultur ab, die in die Zeit von 2800 bis 2400 v. Chr. fällt. Die Grabhügel jener Zeit waren rund und ihre ursprüngliche Höhe betrug kaum mehr als zwei Meter.

Aufgrund dieser bescheidenen Maße sind sämtliche Einzelgrabhügel an der Kongeå inzwischen niedergepflügt worden. Man kann einige noch als geringe Unebenheiten oder helle Flecken auf den Feldern ausmachen, während andere völlig verschwunden sind. Erhaltene Einzelgrabhügel gibt es fast ausschließlich auf Heideflächen in Westjütland, die heute unter Naturschutz stehen.

Streitäxte als Grabbeigaben
Männer aus der Zeit der Einzelgräber wurden mit ihren Streitäxten begraben. Es handelte sich hierbei um elegante Waffen aus Gestein mit durchbohrtem Loch für den Schaft. Arbeitsäxte und Spaltsteine aus Feuerstein sowie Tongefäße konnten außerdem zu den Grabbeigaben gehören.

Frauen wurde oft Bernsteinschmuck mit ins Grab gelegt. Die Vornehmsten unter ihren trugen Ketten mit mehreren hundert Bernsteinperlen. In die ältesten Einzelgräber wurden die Toten in Schlafstellung gelegt, wobei Männer auf der rechten und Frauen auf der linken Seite lagen. Später war die ausgestreckte Rückenlage üblicher.

Meterhohe Erdkuppeln
Die Einzelgrabhügel in Jütland stammen aus drei verschiedenen Perioden. Die ältesten Gräber wurden in den Boden gegraben und dann wurde eine meterhohe Erdkuppel aufgeschichtet.

In der nächsten Periode lag der Boden des Grabes auf Bodenniveau und hierauf wurde der Hügel errichtet. Später wurden erst Erdhügel aufgeschichtet, in die dann die Gräber gegraben wurden. Die Toten lagen also im Hügel und über ihnen wurde noch ein weiterer, niedrigerer, Hügel angelegt. Hierdurch wurden die Hügelgrüber immer größer, aber sie erreichten selten eine Höhe von mehr als zwei Metern bei einem Durchmesser von acht Metern.

Die Überreste der Grabhügel
An der Flussniederung der Kongeå, besonders am Nordufer, liegen viele überpflügte Einzelgrabhügel. Wenn man zwischen Skibelund un dSønderskov auf dem Kongeåvej fährt, kann man auf der Nordseite der Straße auf frisch gepflügten Feldern helle, runde und leicht erhöhte Flecken erkennen. Dies sind die letzten Überreste von Einzelgrabhügeln.

Aber wo wohnten die Menschen, die hier bestattet wurden? Aus der entsprechenden Zeit gibt es nur wenige Häuserfunde. Doch einen Kilometer nördlich von hier wurde ein kleines Hausfundament mit eingegrabenem Boden gefunden. Dies war ein kleinerer Hof, der auf dem heutigen Kongehøj, südlich von Askov, stand. Er stammt aus der Endperiode der Einzelgräber.

Empfohlene Literatur
P.V. Glob 1945. Studier over den jyske Enkeltgravskultur. Aarbøger for Nordisk Oldkyndighed og Historie 1944, S. 1-28