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Große Grabhügel aus der Bronzezeit

Bereits in den Jahrhunderten der Bronzezeit, von 1700 bis 500 v. Chr., gehörte das Gebiet, das heute Dänemark ist, zu einem europäischen Netzwerk des Handels und der Kommunikation.

Die hochstehenden Geschlechter importierten aus verschiedensten Gegenden Europas Gegenstände aus Bronze und Gold. Diese einflussreichen Menschen wurden noch zu Beginn der Bronzezeit in großen Rundhügeln bestattet, die man auf vielen Anhöhen in der dänischen Landschaft sehen kann.

Auf den Schmelzwasserabhängen entlang der Kongeå stehen auch heute noch solche Monumente und bewachen den wichtigen Wasserweg. Am Nordufer bilden sie eine fast zusammenhängende Kette, die von Vamdrup im Osten bis Tobøl im Westen reicht. An diesen beiden Außenpunkten befinden sich zugleich besonders große Grabhügel mit sehr prunkvollen Grabbeigaben.

Tausende von Grabhügeln
In der Zeit zwischen 1500 und 1200 v. Chr. wurden im ganzen Land tausende von Grabhügeln aus Rasenstücken errichtet. In Dänemark hat man nicht weniger als 86.000 dieser Grabhügel registriert. Der Großteil von ihnen wurde innerhalb dieser drei Jahrhunderte der älteren Bronzezeit gebaut.

Leider ist heute nur noch ein Fünftel davon in der Landschaft sichtbar. Die Gruppe der Grabhügel bei Vester Vamdrup bestand ursprünglich aus 26 Rundhügeln, die je 8 Meter hoch waren und einen Durchmesser von 35 Metern hatten. Drei dieser Hügel wurden archäologisch untersucht. In allen waren männliche Tote von hohem Status in Eichenholzsärgen bestattet.

Schwerter und Schmuck
Der Trindhøj-Mann war mit einem Mantel, einer Weste und einer runden Kopfbedeckung bekleidet. Er war ausgerüstet mit einem Schwert, Kleiderschmuck und Artikeln zur Körperpflege aus Bronze. Der Mann aus dem großen Grab von Guldhøj war bewaffnet mit Bronzedolch und Axt. In seinem Eichensarg lag ein Klappstuhl, der genau jenen entspricht, die man zur gleichen Zeit in Griechenland und Ägypten verwendete.

Im Grab Store Kongehøj fand man ein Bronzeschwert und eine Holzschale mit Zinnverzierung. Die erwähnten Grabhügel der Vester-Vamdrup-Gruppe wurden bereits im 19. Jahrhundert untersucht und ihr Inhalt wird heute im Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen ausgestellt.

Monumentale Grabhügel
Etwa 25 Kilometer westlich der großen Grabhügel von Vamdrup lag eine weitere Gruppe von 26 Rundhügeln. Diese Gruppe befand sich zwischen den Dörfern Tobøl und Plougstrup. Hier waren die größten Grabhügel direkt am Rande des Uferabhangs der Kongeå platziert. Sie erschienen daher geradezu monumental, wenn man auf dem Fluss fuhr oder sich ihm von Süden näherte.

Hier wurde ein Männergrab mit einem Eichensarg ausgegraben, der einen Dolch sowie Kleiderschmuck aus Bronze enthielt, einen spiralförmigen Goldring, Bernsteinperlen und ein Bronzerad mit vier Speichen, das den Rädern des berühmten Sonnenwagens von Trundholm ähnelt. Aus der Gegend von Tobøl-Plougstrup sind weitere Funde von mehreren Bronzeschwertern und Goldringen bekannt, die gewiss aus überpflügten Grabhügeln stammen.

Vor einigen Jahren wurde das Monument Skelhøj archäologisch untersucht. Das Grab dieses großen Grabhügels war leider geplündert, weshalb kaum noch Spuren vom Toten und den Grabbeigaben vorhanden waren. Dafür wurde detailliert rekonstruiert, wie der Grabhügel aufgrund eines durchdachten und gut organisierten Plans errichtet wurde. Siehe Bronzezeitmonument Skelhøj

 

Empfohlene Literatur
Jørgen Jensen 1998. Manden i kisten. Hvad bronzealderens gravhøje gemte. København.