Kurzschnabelgans
Wintergans der Westküste schlägt Rekorde
Die Anzahl der Kurzschnabelgänse ist in den letzten Jahren so stark gestiegen, dass in mehrfacher Hinsicht eine Grenze erreicht wurde.Die Kurzschnabelgans brütet auf Spitzbergen, in Island und Ostgrönland. In Dänemark, den Niederlanden und Belgien überwintern die Gänse aus Spitzbergen. Dieser Bestand hat sich in den letzten 40 Jahren vervierfacht und liegt jetzt bei ca. 80.000 Tieren. Auf Spitzbergen gibt jetzt so viele Kurzschnabelgänse, dass deren Nahrungsaufnahme die empfindlichen Tundrapflanzen bedroht. Ende September kommen große Gänseschwärme zur dänischen Westküste. Bei Vest Stadil Fjord und am Fiil Sø kann man bis zu 20.000 Kurzschnabelgänse auf einmal beobachten. Auch an der Wattenmeerküste sind große Schwärme der Kurzschnabelgans zu sehen. Weil die Gänse ihr Futter auf Äckern mit Wintersaat suchen, kann ihre große Anzahl Verluste für die Landwirte bedeuten.
Ein eigener Plan für Gänse
In Zusammenarbeit zwischen Norwegen, Dänemark, den Niederlanden und Belgien wurde ein gemeinsamer Verwaltungsplan für die Kurzschnabelgans erstellt. Dem Plan zufolge soll der Bestand auf etwa 60.000 Tiere verringert werden. Dieses Ziel soll durch eine stärkere Bejagung erreicht werden. Die Wirkung des Plan soll durch eine Überwachung des Bestandes verfolgt werden, so dass sichergestellt ist, dass der Bestand nicht unter 60.000 Tiere fällt. Die Anzahl der Gänse wurde am 5. Mai 2013 bei einem gemeinsamen Gänsezähltag gezählt. Dazu gingen in Norwegen und Dänemark Beobachter zu den Ruheplätzen und den Feldern, auf denen die Gänse ihr Futter suchen.
Fakten
Die Kurzschnabelgans ist eher klein, hat einen bräunlichen Hals und Kopf, eine dunkle Brust und einen schwarzen Schnabel mit einem rosa Streifen. Sie ist -75 cm lang und hat eine Flügelspannweite von 135-170 cm. Sie lebt von Gras und Wildpflanzen sowie auf Feldern zurückgebliebenen Getreidekörnern und Wintersaat. Es gibt zwei getrennte Populationen, die in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Die westliche Population, die auf Island und Grönland brütet, umfasst mehr als 250.000 Tiere.