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Wiesenweihe

Setzt das Leben aufs Spiel
 
Wenn die Wiesenweihe ihr Nest baut und Eier legt, weiß sie noch nicht, dass ihre Jungen später im Sommer in äußerste Lebensgefahr geraten. Der schlanke blaugraue Greifvogel hat nämlich in den letzten Jahren seine Nistplätze von Mooren und Heidegebieten in Getreidefelder verlegt. Das Getreide hat genau die richtige Höhe erreicht, wenn die Wiesenweihen sich paaren und Nester bauen. Das hohe Getreide ist den Sommer über ein gutes Versteck für das Nest und die jungen Vögel. Aber wenn das Getreide geerntet wird, zeigt sich, dass die Nistplätze keineswegs optimal sind. Denn den Jungvögeln droht der Tod durch die Erntemaschinen und der Brutaufwand des Jahres war dann vergebens. Weil die Wiesenweihe in Dänemark zu den seltensten Brutvögeln gehört, ist es wichtig, dass die Jungen nicht den Erntemaschinen zum Opfer fallen. Die Gemeinden Esbjerg, Apenrade und Tondern haben daher gemeinsam das „Projekt Wiesenweihe“ ins Leben gerufen. Zum Projekt gehört es, die Nistplätze zu kennzeichnen und mit den Landwirten zusammenzuarbeiten, damit diese bei der Ernte um die Nester herumfahren.
 
Wiesenweihe, © Biopix J Madsen
 
Fakten
Die Wiesenweihe ist ein schlanker und eleganter Greifvogel. Sie ist eng mit der häufiger vorkommenden Rohrweihe verwandt. Sie ist 44 cm lang und hat eine Flügelspannweite von 98-110 cm. Das Männchen ist silbergrau mit schwarzen Flügelspitzen und das Weibchen ist bräunlich. Die Wiesenweihe lebt von kleinen Nagetieren, Eidechsen, größeren Insekten, kleineren Vögeln und Jungvögeln, die am Boden erbeutet werden. Die Wiesenweihe brütet zumeist in Süd- und Mitteleuropa. Südfinnland und Dänemark liegen an der Nordgrenze ihres Verbreitungsgebietes. Der dänische Bestand beträgt etwa 25-40 Paare, die zumeist in den Marschen des Wattenmeeres brüten.

Wiesenweihe, © Biopix J Madsen