Star
Frühlingsbote
Der Star ist ein richtiger Frühlingsbote, der Freude verbreitet, wenn er im Frühjahr am Starenkasten landet und zu singen beginnt. Er ist besonders begabt darin, die Gesänge anderer Vögel nachzuahmen, die er mit seinem eigenen Zwitschern und Klickgeräuschen verbindet. Er kann sogar Klingeltöne von Handys und andere Geräusche nachahmen, die er oft hört. Der Star verfügt über zwei Stimmapparate, so dass er zweistimmig mit sich selbst singen kann.
Brutparasit und Vielweiberei
Der Star brütet in Kästen oder Baumhöhlen. Er hält Ungeziefer vom Nest, indem er Beifuß und Primeln als Nistmaterial verwendet, das während der Brutzeit laufend erneuert wird. Das Starenmännchen ist ein richtiger „Don Juan“, der sich gerne mit mehreren Weibchen paart. Wie der Kuckuck neigt auch das Starenweibchen zum Brutparasitismus, d. h. es legt gerne seine Eier in Nester von anderen Staren, um sich die Brutpflege zu ersparen. Daher wird das eigene Nest sorgfältig bewacht und das Weibchen wirft fremde Eier aus dem Nest, bevor es mit dem Eierlegen beginnt. Wenn es hingegen sein Ei in ein fremdes Nest legt, kann es sein, dass es zuerst ein vorhandenes Ei hinauswirft, damit die Anzahl stimmt.
Die schwarze Sonne
In Dänemark ist der Star nicht nur als Frühlingsbote und begabter Sänger bekannt, sondern auch wegen des Naturschauspiels der „schwarzen Sonne“.
Die Stare übernachten bevorzugt in großen Scharen im Schilf. Besonders im Frühling und Herbst bieten die großen Starenscharen bei Sonnenuntergang spektakuläre Flugvorstellungen. Die große Schar schützt den einzelnen Star vor Angriffen durch Raubvögel. Wenn sich ein Raubvogel nähert, sammelt sich die gewaltige Menge in einer dichten Formation, die so groß ist, dass die Sonne verdeckt wird. In den Schilfgebieten der Marsch am Wattenmeer bestehen besonders gute Möglichkeiten, die schwarze Sonne zu erleben. So gibt es in der Marsch bei Tondern nicht selten Starenschwärme mit bis zu 500.000 Vögeln.
Fakten
Der Star ist 21 cm lang und hat eine Flügelspannweite von 37-42 cm. Sein Federkleid ist überwiegend schwarz, aber zeigt im Sommer einen schönen blaugrünen und violetten Metallglanz mit hellen Flecken. Im Winter trägt er ein eher bräunliches Federkleid. Auch der Schnabel wechselt die Farbe von schwarz im Winter zu gelb im Sommer. Der Star lebt von Insekten, Würmern, Schnecken, Beeren und anderen Früchten. Er findet sein Futter insbesondere auf abgegrasten Weiden, auf Wiesen und in Gärten. Der Star kommt in ganz Europa vor, als Brutvogel jedoch eher seltener in Südeuropa. Obgleich der Star in Dänemark immer noch sehr häufig vorkommt, hat sich der Bestand von 1976 bis 2005 halbiert.